American Beauty ist fast so ein Phänomen wie Schweigen der Lämmer. Ein Film der eigentlich relativ wenig Budget hatte und auch einen relativ unerfahrenen Regisseur, der niemals erwartet hätte, dass so ein Kult-Phänomen aus dem Film wird. Beide Filme werden dabei auch von wirklich hervorragenden Schauspielern getragen und es ist ein Genuss die Audiokommentare der Filme zu sehen. Ein bestimmtes Maß an Perfektionsstreben verbindet die beiden Filme ebenso.
Der Regisseur des Films heißt Sam Mendes und er hat später Filme wie Jarhead oder Road to Pertition gedreht, die zwar recht gut waren, aber nie mehr so großartig geworden sind, wie American Beauty. Vor allem hat Sam hier auch eines der ehrlichsten Aufiokommentare geliefert, die ich je gehört habe. Jeder der selbst mit der Film-Industrie liebäugelt, sollte sich dieses Audio-Kommentar anhören.
In Sachen Schauspieler fällt natürlich als erstes Kevin Spacey auf, der sich mit diesem Film einfach in die absolut ewige Filmgeschichte gespielt hat. Man kann einen Charakterbogen eines Otto-Normal-Bürgers in keinem Fall besser darstellen. Das ziemlich beste Bild der Filmgeschichte ist sein leichtes Lächeln ganz am Ende des Films. Man sollte aber Thora Birch und Wes Bentley keinesfalls unerwähnt lassen. Thora Birch ist eine allgemein sehr gute Schauspieler wie sie unter anderem auch in The Hole gezeigt hat. Wes Bentley hat meiner Meinung nach nie mehr zu der Form aus American Beauty zurück gefunden.
Im Film selbst geht es um eine Familie in Amerikas Vorstadt und wie eigentlich jeder hinter einer strahlenden Fassade abstumpft. Doch jeder der Charaktere im Film begiebt sich auf eine unterschiedliche Art der Sinn-Suche und so wird ein sehr tiefgründiges Werk über die menschliche Psyche daraus. Der Film behält aber gleichzeitig einen leichtfüßigen und satirischen Ton.
Der ganze Film strotzt dermaßen von liebevollen Details, dass ich hier gar nicht beginnen möchte diese aufzuzählen. Oder anders gesagt. Wenn du diesen Film noch nicht gesehen hast, dann schäm dich sofort tief in den Boden hinein und geh in dir sofort anschauen. Ich glaube niemand kann von dem Monolog am Ende unberührt bleiben.
Ich kann hier noch als Insider-Wissen angeben, dass ursprünglich die Anfangsszene in einem Gerichtssaal geplant war, wegen der Videoaufnahme von Thora Birch die während dem Film entsteht. Ich kann noch anmerken, dass ich diesen Film irgendwie immer vergesse, wenn ich nach meinen Lieblingsfilmen gefragt werde, aber immer wieder wenn ich ihn sehe (cirka einmal pro Jahr), denke ich mir nur: der gehört eigentlich in meine Top 3. Diesen Film zu empfehlen wäre eine absolute Untertreibung.