Leonardo diCaprio ist nicht nur “Eye Candy” für weibliche Kinobesucher, der zufällig durch Titanic bekannt wurde. Er ist ein vielschichtiger und begnadeter Schauspieler wie er schon in seinem Film Gilbert Grape bewiesen hat. Ein weiterer sehr früher Film von ihm behandelt die quasi wahre Geschichte eines New Yorker Künstlers bzw. seiner Jugend, in der eben auch heroinsüchtig war. Der Film ist an das autobiographische Buch “Basketball Diaries” angelehnt, von dem übrigens auch Trainspotting inspiriert wurde und viele andere Drogengeschichten.
Im Regiestuhl saß Scott Kalvert und er hat danach noch 2 Filme gemacht und ist in diesem Jahr (2014) gestorben. Ich denke das Basismaterials des Films war einfach so gut, dass es schwer war einen wirklich schlechten Film draus zu machen. In Sachen Atmosphäre macht der Regisseur seine Arbeit sehr gut, nur in Sachen Pacing macht er ein paar Fehler.
In Sachen Schauspieler haben wir viele große Namen in ihren ganz jungen Jahren in dem Film. Leonardo diCaprio hab ich ja schon eingangs erwähnt. Aber man kann auch einen jungen Mark Wahlberg (damals schon mit mächtigen Oberarmen) oder eine junge Juliette Lewis in dem Film erkennen, die ganz offensichtlich sehr gut über die Wirkung von Heroin Beschied weiß – wie sie das Jucken auf der Haut imitiert ist echt gut. Auch der wahre Jim Carroll hat einen Auftritt im Film.
Der Film spielt in den Straßen von New York (bämm) Mitte der 60iger Jahre und beschreibt den mittlerweile schon tausendfach gesehenen Absturz eines talentierten Basketballspielers und Künstlers, der durch seinen Drang zur Coolness mehr und mehr zu Drogen greift – es ist natürlich nicht immer ein Künstler und Basketballspieler, aber die Geschichte des jugendlichen, der durch Sex und Probleme zu Drogen und Kriminalität (einer alten Frau wird die Handtasche gestohlen – diese Legende haben viele Kids übernommen) kommt. Dabei ist es spannend, wie die Jugend von New York ähnlich wie in Sleepers dargestellt wird, obwohl dieser nur ein Jahr später raus kam. Da es aber die Bücher zu beiden Filmen schon früher gab, muss das nicht unbedingt ein Zufall sein – einfach authentisch.
Das Thema wirkt heute ein wenig antiquiert, denn man hat schon so viele Drogen-Filme gesehen, die alle praktisch gleich ablaufen – Trainspotting, Wir Kinder vom Bahnhof Zoo usw. Was den Film heute noch ansprechend macht, sind die Zitate aus den Werken von Jim Caroll, die immer wieder im Film auftauchen, die schauspielerische Leistung von DiCaprio und natürlich zu wissen wo viele der Schauspieler aus dem Film heute stehen – vor allem sind Mark Wahlberg und DiCaprio heute eher Action-Stars.