Wer sich schonmal gefragt hat, wie sich ein Metamphetamin-Rausch anfühlt, aber dabei nicht zwangsläufig die nächste zwielichtige Gasse aufsuchen möchte, der kann sich einfach diesen Film ansehen. Der Film ist ein wahrer Trip vom Anfang bis zum Ende und gerade die Running Gags im Film machen ihn interessant. Trotzdem schafft es der Film für mich nicht auf den Kultstatus eines Trainspotting oder Requiem for a Dream.
Der Regisseur des Films kommt aus Schweden und sein Name ist Jonas Akerlud und das war eine seiner ersten Produktionen nach vielen Musikvideos. Das merkt man im Positiven daran, dass der Film sehr interessante visuelle Effekte hat und ein sehr rasantes Pacing, was dem Thema in die Hände spielt. Im Negativen merkt man das an der mangelnden Einhaltung der 3 typischen Filmakte.
Das schauspielerische Aufgebot kann sich ebenfalls sehen lassen. Für mich am besten ist Brittany Murphy aber auch Mickey Rourke oder John Leguizamo machen einen sehr guten Job. Am interessantesten ist jedoch Mena Suvari, die nach American Beautyeher in zweifelhaften bzw. kleineren Rollen aufgetaucht ist, aber in diesem Film hinterlässt sie einen schauspielerisch sehr guten und spannenden Eindruck.
Die erste Schwäche des Films liegt schon in der mangelnden Handlung, denn letztlich zeigt der Film nur ein paar Tage in der Szene der Metamphetamin Abhängigen ohne ein wahres Ziel. Zum einen will zwar der Hauptdarsteller Ross seine Ex-Freundin zurück, Nikki fährt zurück nach Las Vegas und ein paar Leute landen im Knast, aber kein Charakter macht eine Veränderung durch. Ein Charakterbogen ist aber oft sehr wichtig um sich mit den Akteuren zu identifizieren zu können und einem Drogenfilm Kultstatus zu verleihen. Selbst in Requiem for a Dream ist ein Charakterbogen vorhanden – auch wenn dieser von positiv zu negativ verläuft. Darüber hinaus scheint in dem Film nie etwas auf dem Spiel zu stehen. Daran erkennt man auch die fehlenden Akte in dem Film, denn eigentlich sollte gegen Ende von Akt 2 irgendetwas hoffnungslos erscheinen, damit in Akt 3 die Auflösung folgt. Das muss natürlich nicht in jedem Film so sein, aber es hilft. Das größte Manko, welches dem Film Kultstatus verwehrt, sind die vielen kopierten Szenen aus anderen Filmen. Obwohl der Film visuell gut gemacht ist, lehnt er sich an Big Lebowski mit den Traumszenen, an Requiem for a Dream mit den Hip Hop Montagen oder an Buddy Cop Movies streckenweise an. Anders als Trainspotting oder Requiem sind keine einzigartigen Szenen in dem Film an die man sich ewig erinnert, wie das Baby an der Zimmerdecke.
Trotzdem hat mir der Film gefallen und ich empfehle ihn als witzigen Zeitvertreib, denn zum einen passt der Stil des Regisseurs, wie gesagt, genial zur Thematik und man fühlt sich beim Ansehen selbst in einen Meth-Rausch versetzt. Zum zweiten passen viele der Schauspieler perfekt in diese Anti-Helden Rolle und allein das macht den Film sehenswert. Außerdem wenn man nie genug von Breaking Bad bekommen hat, sollte man rein sehen.