Heute nach einem sonnigen Tag im Freien hatte ich Lust auf einen klassischen Thriller. Dann hab ich mal überlegt, welche großartigen Thriller ich schon im Blog habe. Da fällt einem natürlich gleich Fight Club oder Sieben ein. Von David Fincher hätte ich mir noch The Game ansehen können, aber hatte ich dann doch keine Lust. Wer ist der Hauptdarsteller in The Game? Dustin Hoffman oder nein, es ist Michael Douglas, aber ein Film mit Dustin Hoffman wäre cool – voilá Marathon Mann.
Der Regisseur des Films heißt John Schlesinger. Er hat einige Filme gemacht, aber aus seiner Filmographie ist mir nichts besonders ins Auge gesprungen.
Hauptdarsteller ist wie gesagt Dustin Hoffman und es ist fast etwas gewöhnungsabedürftig ihn in so jungen Jahren zu sehen. Er erinnert vom Look her ein wenig an den jungen deNiro oder Pacino, aber das war damals wohl einfach Mode. Roy Scheider sollte einem auch ein Begriff sein, denn er spielt immerhin die Hauptrolle im Weißen Hai.
Der Film beginnt etwas verwirrend mit einzelnen kuriosen Todesfällen, wie mit 2 Alten, die sich streiten weil der eine Jude und der andere deutscher Abstammung ist. Durch den Zorn angeheizt, sind sie dann in einen Autounfall verwickelt, den einer nicht überlebt. Zu all dem sehen wir immer wieder einen Geschichtsstudenten, der an seiner Dissertation schreibt, Marathon Läufer ist und sich in ein Mädchen in der Bibliothek verliebt. Erst nach über einer Stunde beginnen sich die einzelnen Puzzleteile langsam ineinander zu fügen und der Film wird wirklich spannend.
Wie bei älteren Filmen üblich, entwickelt sich der Film sehr langsam. In der heutigen Zeit könnte man nicht mehr einen Fussball zeigen, der langsam durch einen Torbogen springt, bis sich der Zuseher fragt, was der Künstler damit ausdrücken will. Aber wenn der Film dann Fahrt aufnimmt, dann bereut man die erste eher langsame Stunde garantiert nicht mehr. Letztlich ist es eine Nazi-Verschwörungsgeschichte mit vielen Wendungen und eines kann ich versprechen: wer Angst vor Zahnärzten hat, der wird manche Szenen in dem Film unerträglich finden. Ein weiterer interessanter Aspekt des Films ist die Auseinandersetzung damit, wie die Amerikaner mit einigen der Nazi-Größen nach dem Krieg zusammengearbeitet haben. Es handelt sich keineswegs um ganz leichte hirnlose Filmkost, wie man sie heute oft zu sehen kriegt, aber die Mühe lohnt sich am Ende.