Die deutsche Interpretation eines Road-Movie, welcher ziemlich stark auf die ARD Zielgruppe zugeschniten wurde. Der Film ist zwar nicht ganz so tiefgründig und gleichzeitig leichtfüßig wie Wristcutters, aber die Drehbuchautorin hatte bestimmt gute Noten in der Filmschule, denn technisch betrachtet wurde alles richtig gemacht, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. So stimmt der Konflikt, es gibt Charakterbögen und die realen Kulissen sind wirklich atemberaubend.
Die Regisseurin und Drehbuchautorin heißt Bettina Woernie und ihre Filmographie reicht bis 1971 zurück, wobei eigentlich nur TV Produktionen darauf stehen, aber das macht es klarer, warum technisch gesehen eigentlich nichts an dem Film auszusetzen ist.
Die Schauspielerinnen sind alle mehr oder minder bekannte deutsche Damen bzw. junge Frauen, die weder besonders gut noch besonders schlecht im Film wirken. Sie haben einfach viel Erfahrungen als die jeweiligen Charaktere. Also man kann sie bestimmt nicht als vielseitige Method-Actor bezeichnen, wie Robert deNiro in seinen frühen Jahren, der so in jede Rolle eiengetaucht ist, dass einem ein Schauder über den Rücken lief. Rollen dieser Art gehören aber zu dem täglich Brot der Schauspielerinnen und folglich passen sie einfach die verschiedenen Gesichter der Novak Familie und in die dargestellten Szenen.
Im Film geht es um eine alte Dame, die gerade ihren Ehegatten an den Sensenmann verloren hat und da das Erbe außer vielen Schulden nur eine Villa in Kroatien beinhaltet, macht sie sich mit ihrer Tochter und ihrer Enkeltochter auf den Weg dieses besagte Anwesen in Kroatien aufzusuchen. Auf diesem Weg soll dargestellt werden, wie die unterschiedlichen Generationen voneinander lernen können. Dabei sind die jeweiligen Ausgangslagen der 3 Charaktere bestimmt für viele Zuseher identfizierbar, aber wirklich ganz klar sind die einzelnen Lehren, welche die Girls füreinander parat haben, dann am Ende doch nicht. Zwischendurch sind natürlich auch ein paar romantische Verwirrung in das Drehbuch eingewoben, aber letztlich nichts, was sich durch ein Happy End nicht auflösen lassen könnte.
Ich denke das vordergründigste Attribut bei dem Film lautet: harmlos! Wie ich oben schon erwähnt habe, muss man dem filmischen Machwerk einiges an Kompetenz auf technischer Ebene zugestehen, was einen Streifen noch nicht herausragend macht. Leider wird er nur durch einen Fakt etwas herausragend und das sind die wunderschönen Kulissen in Kroatien. Ich habe sogar dem Film Spuren diese Qualität zugesprochen und auch hier ist sie sehr auffallend. Da haben wir schöne kroatische Altstädte, die smaraggrün schimmernde Adria mit all ihren Segelbooten und ein herausragendes Hotel in Rovinj, welches ebenfalls für die Dreharbeiten genutzt wurde. Neben diesen coolen Locations weiß die Regisseurin nach 40 Jahren wohl einfach was sie produziert und das ist kurzweilige TV-Unterhaltung, die zwar beim ansehen mitreißt, aber die schon durch den nächsten TV-Film überschattet wird.