Ein Thriller der einige Grenzen mit seiner Botschaft überschreitet und so mit einfachen Mitteln sehr frisch rüber kommt. Ich finde es vor allem sehr gewagt wie der Film das Thema Folter thematisiert und ohne nun das Ende verraten zu wollen, kann ich sagen, dass es auf vielerlei Arten Hollywood-untypisch ist. Einmal sagt der Folterer H, dass die Idee der Folter nicht umsonst seit Menschen gedenken existieren – einfach da sie funktioniert.
Der Regisseur des Films heißt Gregor Jordan und vor allem Numb3rs finde ich aus seiner Filmographie sehr gut. Gerade für einen Regisseur ist ein Film mit dieser Aussage auch ein Wagnis und dafür verdient er eindeutig Respekt.
Die drei herausragenden Rollen in dem Film werden von Samuel L. Jackson, Carrie Anne-Moss und Michael Sheen gespielt. Vor allem Jackson wird so eingesetzt wie es ihm am besten steht und zwar durch emotional sehr hochtrabende Szenen. Anne-Moss, die man aus Matrix gut kennen sollte, fungiert als sehr guter moralischer Kompass, der sehr viel hin und her schwingt. Sheen schaut für den Zeitraum, den er gefoltert wird, sogar noch am Ende sehr gut aus, aber hat auch seine starken Momente.
Im Film geht es um einen amerikanischen Moslem mit sehr ambivalenten Motiven (zumindest erscheint er mir so). Er baut mehrere Atombomben um entweder alle Aktivitäten der USA in islamischen Ländern zu beenden oder um seine Kinder und seine Frau zurück zu bekommen. Er lässt sich dann aber in einem Einkaufszentrum gefangen nehmen und dann beginnt der freie Dienstnehmer namens H seine Arbeit, die alles andere als alltäglich ist. Für den restlichen Film foltert er den konvertierten Terroristen.
Dabei werden verschiedene Themen angeschnitten, die nicht wirklich aufgelöst werden. In anderen Filmen kann man solch einen Umgang kritisieren, aber dieser Film sagt einem so konkret und selbstbewusst und über sich selbst bewusst, dass er keine Antworten auf diese Themen geben kann, dass es einen eigenen Charme hat. Zum Beispiel erfährt man nie wirklich wie man Familienvater und gleichzeitig Folterer sein kann oder ob Folter wirklich positive Resultate bringt. Der Zuseher wird als intelligent genug eingeschätzt um sich selbst darüber Gedanken zu machen und dieser Gedankenanstoß, der mit eher brutalen Mitteln gegeben wird, ist eine Rarität in der heutigen Filmlandschaft. Vor allem wenn man das alternative Ende ansieht, wird klar, dass es in der realen Welt schwer ist, überhaupt einen Gewinner zu identifizieren. Außerdem wird wieder die alte Frage gestellt, wie viel Leid man antun darf um anderes Leid zu verhindern.