In den 80iger Jahren wurden sehr viele Horror-Ikonen geschaffen. Dazu zählen Michael Meyers aus Halloween (eigentlich 1978, aber zählen wir ihn halt dazu), Pinhead aus Hellraiser, Freddy aus Nightmare on Elm Street und Jason aus Freitag der 13. Der Grund dafür ist das wirklich einträgliche Kosten/Einspielergebnis-Verhältnis, welches die Studios in dieser Zeit erkannt haben. Seit dem Beginn dieser Ära haben Fans von Cross-Overn geträumt, aber da die Rechte an den Charaktern zuerst bei verschiedenen Studios lagen (bis New Line beide hatte), war dies lange nicht möglich. Nach beinahe 15 Jahren Produktionsversuchen kam der Film 2003 endlich in die Kinos.
Der Regisseur des Films heißt Ronny Yu und ist eigentlich mehr der Action-Schiene zuzurechnen, wie ich bereits in Never Sleep Againerwähnt habe. Es waren jedoch sowohl Wes Craven (Schöpfer von Nightmare) als auch Sean Cunningham (Schöpfer von Freitag der 13.) mit an Bord und so entstand ein Film, der keinem Fan zu viel auf den Schlips getreten ist.
In Sachen Schauspieler ist vor allem Robert Englund in seiner letzten Darstellung als Freddy zu erwähnen und Ken Kirzinger, der bis zu diesem Film noch nie Jason gespielt hat. Die R’n’B Sängerin Kelly Rowland hat eine relativ coole Rolle und die Handlung geschieht rund um die Hauptdarstellerin Monica Keena, die sonst eher in Serien zu sehen ist. Aber sprechen wir davor noch kurz über die Produktionsprobleme dieses Cross-Overs.
Schon um 1987 wollten beide Studios (New Line Cinema und Paramount) ein Zusammenspiel ihrer beiden Ikonen produzieren. Doch sie konnten sich nie auf eine Handlung einigen. Erst Jahre später schaffte es New Line Cinema die Rechte an Jason zu erwerben, nachdem Paramount diese verlor. Doch das Drehbuch stellte weiterhin ein Problem dar. So wurden 18 Entwürfe für grob 6 Millionen US-Dollar erstellt, die nie verwendet wurden. Zudem verausgabte sich New Line Cinema finanziell sehr stark durch die Produktion der Herr der Ringe Filme. So wurde der Film weiter und weiter verschoben bis Cunningham aus Verzweiflung noch den Film Jason X machte, der beinnahe die Freitag-Reihe getötet hat und damit auch das Cross-Over beinahe begrub.
Der Film startet sehr passend mit einer Präsentation der beiden Horror-Figuren, wobei für Freddy Ausschnitte aus alten Filmen verwendet wurden und für Jason eine neue Szene am Crystal Lake gedreht worden ist. Daran merkt man sofort welches Studio nun die Rechte hat und alte Szenen im Besitz von Paramount einzuspielen wäre bestimmt sehr teuer geworden. Der Plan von Freddy ist auch sehr plausibel, denn er möchte Jason als Marionette einsetzen, um durch die von ihm geschaffene Angst wieder Macht zu erlangen. Seine Marionette entgleitet ihm aber und so streiten sich die beiden sehr bald um die Opfer – für diese Charaktere ein sehr plausibles Handlungsmotiv. Übrigens wurde auch ein Ende diskutiert bei dem sich beide Ikonen in der Hölle angekettet wieder finden und Pinhead aus Hellraiser den Streit schlichtet – da waren erneut die Rechte zu teuer.
Der Umstand, dass Freddy erst Kraft sammeln muss, wird auch sehr gut für einige Schock-Momente genutzt. Der Kill-Counter ist im Schnitt der sonstigen Filmen mit den beiden Horror-Figuren, alle Klischees werden effektiv eingesetzt und der Streit zwischen den beiden entsteht auch mehr oder minder zufällig. In typischer Jason Manier will dieser nämlich nur jemanden töten, der sich gerade an einer Bewusstlosen vergeht, hinter der wiederum Freddy her ist. Durch seinen Pfahl erledigt Jason aber beide, was Freddy sehr wütend macht. Die Horror-Klischees mit der Jungfrau, der Schlampe, dem Nerd und dem Kiffer werden auch erfüllt und so kann man den Film als sehr solide bezeichnen. Das Action-Element entsteht durch den Kampf zwischen Freddy und Jason, der in Sachen Zeitspanne auch nicht zu kurz kommt. Als Fan einer der beiden Filmreihen wird man bestimmt nicht enttäuscht.