Dieser Bond Film hat dem britischen Geheimagent wieder neues Leben eingehaucht und die Geschichte gleichzeitig wieder zu ihrem ursprünglichen Anfang zurück versetzt. Casino Royale wurde nämlich vom ersten Buch Ian Flemings, dem Schöpfer von Bond, inspiriert. Natürlich wurden einige Elemente aktualisiert, aber im Gesamten gesehen halte ich diesen Bond der neuen Generation für die beste mir bekannte Version. Viele werden dieser Aussage zwar nicht zustimmen, aber bei all den Remakes und Reimaginations sind auch einige gute dabei und Nostalgie wird manchmal ein wenig überschätzt.
Der Regisseur des Films heißt Martin Campbell und er hat auch schon erfolgreich Pierce Brosnan in die Bond-Reihe mit Golden Eye eingeführt. Durch diesen Umstand wird ein wesentlicher Bestandteil der Qualität dieses Films klar. Weitere Filme, für die Martin Campbell verantwortlich zeichnet, wäen der Green Lantern Film oder Flucht aus Absolom, die beide auch schon im Blog vorgestellt wurden.
In Sachen Schauspieler gibt es ein paar Kleinigkeiten zu diesem Film zu sagen. Um Daniel Craig gab es viele Kontroversen, ob er dieser Rolle gerecht werden kann. Ich hatte ehrlich gesagt kaum Zweifel, denn in Layer Cake hat er schon mit einer Bond-ähnlichen Performance überzeugt. Mads Mikkelsen spielt den Bond-Schurken und er macht dieser Rolle alle Ehre. Wer übrigens nicht genug von einem bösen Mikkelsen bekommen kann, der muss sich die Serie Hannibal ansehen. Eva Green spielt die weibliche Hauptrolle und ich finde dabei handelt es sich um das heißeste Bond-Girl in der Geschichte von 007. Leider hat sie in anderen Filmen, wie 300: Rise of an Empire oder Sin City 2 nicht ganz so überzeugt.
Im Film wird man Zeuge, wie Bond zum Doppel-Null-Status befördert wird und er heftet sich sofort an die Fersen von Le Chiffre, der vom MI6 wegen seiner Informationen gesucht wird. Er gilt nämlich als Privatbanker der Terroristen dieser Welt. Seine Jagd durchläuft einige Wirren, aber da sehr schlüssig eins zum anderen führt, wird der Unterhaltungseffekt dadurch nur erhöht. Zuerst bringt Bond einen Bombenleger zur Strecke, der ursprünglich für einen Auftrag von Le Chiffre (Mads Mikkelsen) vorgesehen war. Dadurch kommt 007 auf die Spur eines Mittelsmanns, der den Bombenleger angeheuert hat. In weiterer Folge wird ein Anschlag vereitelt, der mit Aktiengeschäften des Terroristen-Bankiers zu tun hat. Wegen dem entstandenen Verlust organisiert Le Chiffre ein High Roll Poker-Turnier, auf das Bond geschickt wird um ihn zu schlagen. Der MI6 verspricht sich nämlich von einem Verlust Le Chiffres dessen Kooperation, wenn er wegen den Schulden von den Terroristen in die Ecke gedrängt wurde. Mehr möchte ich hier nicht verraten, um allzu viele Spoiler zu vermeiden, wenn jemand diesen Bond tatsächlich noch nicht gesehen hat. Ein paar Details muss ich aber doch verraten.
In gewisser Hinsicht handelt es sich um einen sehr typischen Bond-Film, aber manche Details weichen einfach von den üblichen Erwartungen ab und diese kleinen Wendungen haben mich am meisten beeindruckt. So bricht der gute James aus seinem ständig aufgesetzten Charme aus, als er Eva Green tatsächlich blöde Kuh nennt. Wenn er gefragt wird ob er seinen Martini geschüttelt oder gerührt haben möchte, antwortet er nur: “Sehe ich aus als ob mich das interessiert!” Das scheint sehr logisch, denn der bekannte Geheimagent befindet sich erst am Start seiner Karriere und folglich sind noch nicht alle seine Trademarks so gefestigt. Zudem beglückt Bond nur zwei Frauen in dem Film und mit einer bleibt er dann sogar längere Zeit liiert. Neben diesen untypischen Elementen gibt es natürlich ebenso die gewohnte Action zu sehen und ein paar coole Sprüche zu hören. Ich finde also, dass dieser Bond sowohl den alten Veteranen, als auch absoluten Neulingen zu empfehlen ist. Es handelt sich um das perfekte Beispiel eines guten Remakes, da dieser Film eine Brücke zwischen den alten und neuen Fans schlagen kann, indem es dem alten Stil treu bleibt und gleichzeitig die geliebten Ideen modernisiert.